Familie, Kommentar, Landwirtschaft, Politik, Schweinehaltung, soziale Medien, Tierrechtler

Liebe Politik, liebe Gesellschaft, wo sind wir hingekommen?

Ich wünsche Dir, dass Du dabei zusehen musst, wie Deine Kinder missbraucht und danach qualvoll getötet werden!

Ihr Drecks-Tierquäler, Ihr sollt elendig verrecken!

Solche und ähnliche Kommentare habe ich in den letzten 12 Stunden wieder vermehrt auf unserer Facebook-Seite zu lesen bekommen. Und es schockiert mich mittlerweile nicht mal mehr. Ich habe mich daran „gewöhnt“. Wir sind Tierhalter. Wir sind es gewohnt, beleidigt, angepöbelt und bedroht zu werden.

Wir erleben regelmäßig Shitstorms auf unserer Facebook Seite. Wir bekommen Droh-Mails und private Nachrichten über den Messenger. Wir erhalten Anrufe und anonyme Post. Das ist mittlerweile ein Teil unseres Alltags geworden.

Ich habe es aufgegeben, diese Dinge zu archivieren. Ich mache keine Screenshots mehr. Eine strafrechtliche Verfolgung von irgendwelchen Morddrohungen waren bisweilen ohne Erfolg, deswegen werden wir auch davon zukünftig absehen.

Nur nichtsdestotrotz möchte ich hier einige Fragen einfach mal in den Raum stellen – wo sind wir hingekommen? Sieht so die Gesellschaft aus, in der wir leben wollen? Akzeptieren und tolerieren wir einen solchen Umgang?

Ich persönlich habe mir ein dickes Fell zugelegt. Das muss man wohl, wenn man hier Tiere hält und tierische Lebensmittel erzeugt. Wir werden auch weiterhin transparent arbeiten und den Menschen zeigen, was wir tun. Und ich werde auch immer wieder diese Seite der Öffentlichkeitsarbeit transparent machen – denn ich finde, jeder sollte wissen, was wir täglich erleben.

11 Gedanken zu „Liebe Politik, liebe Gesellschaft, wo sind wir hingekommen?“

  1. Liebe Nadine, dies sind Auswüchse in einer Gesellschaft, die auch anderen Gruppen entgegen gebracht werden. In der Zeit vor Facebook haben wir sie nicht wahrgenommenen. Und jetzt ist es – meistens- am besten sie zu ignorieren. Oder tatsächlich strafrechtlich zu verfolgen. Für viele Politiker ist das heute tagesgeschäft…

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  2. Für mich beantworte ich Ihre Fragen so, wie sie es wohl auch tun: Nein!

    Viele Menschen halten es leider für legitim Lebensentwürfen oder Lebensrealität die nicht ihren Vorstellungen entsprechen als falsch oder dumm abzutun und fühlen sich moralisch im Recht anderen Lebensentwürfen oder anderen Weltanschauungen mit Gewalt zu begegnen.

    Das was Sie erleben ist ja auch eine Form von Gewalt.

    Wünsche Ihnen trotz allem Lebensfreude und dass Sie sich nicht zu sehr beeindrucken lassen von Ar**********.

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  3. Hallo Nadine,

    da gibt es nur eines: Den politischen Parteien diese Hasskommentare weiterleiten, insbesondere Grünen und SPD, wenn sie mal wieder gegen Landwirtschaft schießen, mit einem „ach übrigens, das ist die direkte Folge eurer Äußerungen. Wollt ihr so weitermachen, oder wartet ihr lieber, bis unsere Ställe abgefackelt werden von den Leuten, die ihr hier gerade radikalisiert?“ Dasselbe gilt natürlich für das BMU und andere Behörden, die gerne Tierhalter diffamieren, und alle Medienvertreter.

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    1. Liebe Manuela,

      es trifft ja nicht nur uns Tierhalter. Hass im Netz ist etwas, was stetig zunimmt. Und ich habe das Gefühl, die Gesellschaft sieht dabei zu, ist jedoch zum Teil wirklich ohnmächtig und weiß sich keinen Rat (zumindest geht es mir so). Nur ich denke, wir müssen da ran. Und ja, ich bin da ganz bei Dir – auch der Umgang der Parteien bzw. der Abgeordneten miteinander lassen häufig zu wünschen übrig. Ich würde mir einfach wieder mehr Respekt wünschen.

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    1. Ich distanziere mich von jeglichen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz, auch wenn das hier nun gerade nichts mit zu tun hat. Ich bin ausschließlich für mein Handeln und das in unseren Betrieb verantwortlich. Soweit ich weiß ist das oben genannte Verfahren noch nicht abgeschlossen. Weder kann noch möchte ich zu diesem Zeitpunkt dazu hier Stellung beziehen.

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    2. „wie man sich aufführen kann“? ,
      gehören Sie, „Petlove“, auch zu den Menschen, die solche Gewaltfantasien für die normale Meinungsäußerung halten?
      Sie widern mich an!

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  4. Das Verhalten dieser kranken Hirne ist faschistoid. Und darum sollte es immer wieder dokumentiert und angezeigt werden. Es sollte aber auch immer häufiger einen Aufstand der Aufrichtigen geben, für die ihr arbeitet. Wehret den Anfängen – über diese Formel sind wir leider schon lange hinaus. Jetzt gilt es, gegen jede Form dieses Rassismus aktiv vorzugehen. – Ich wünsche weiterhin der gesamten Familie viel Kraft.

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  5. Danke dafür, dass Sie uns Leser drauf aufmerksam machen. Denke ich darüber nach, wird mir schnell klar, dass es zu diesen Auswüchsen kommt. Viel zu viel wird von nicht Sachverständigen gehetzt ueber dies und das. Mein Eindruck ist, dass derzeit Spaltungen und das Fanatisieren von Gruppen betrieben wird und ja, die „Schäfchen“ brav mitbloecken. Ihnen wünsche ich, dass sie bei den Tieren den nötigen Ausgleich finden.

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